Tango tanzen
Tango ist ein Paar- und Gesellschaftstanz, der seinen Ursprung in Südamerika hatte und danach in Westeuropa weiterentwickelt wurde. Daraus sind inzwischen zwei unterschiedliche Formen des Tangos entstanden, auf die später genauer eingegangen wird. Die gängigste Taktart ist der 2/4-Takt, wobei in manchen Versionen auch zu einem 4/4-Takt getanzt wird.
Für alle Formen gilt aber, dass sie sehr temperamentvoll und leidenschaftlich, allerdings auch traurig und melancholisch sind. Gerade wegen der großen Menge an Gefühlen, die der Tanz ausdrückt, ist Tango tanzen sehr beliebt und auf der ganzen Welt bekannt.
Inhaltsübersicht
Entstehungsgeschichte
Der Tango hatte seinen Ursprung Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts in Argentinien. Zu dieser Zeit kamen mehrere Millionen Einwanderer aus allen möglichen Ländern, Kulturen und Gesellschaftsschichten. Da nicht alle eine Arbeit oder einen Lebenssinn finden konnten, begannen sie damit, ihre Gefühle in der Musik und im Tanz auszudrücken.
Dadurch, dass vor allem ärmere Menschen zunächst Tango tanzten, war der Tanz gesellschaftlich nicht besonders angesehen und die Oberschicht wollte damit nichts zu tun haben. Als der Tanz aber immer bekannter und verbreiteter wurde, konnten sich auch die Menschen aus den oberen Gesellschaftsschichten damit anfreunden und so wurde der Tango zu einem echten argentinischen Kulturgut.
Weltweite Verbreitung
Gerade die Ausbreitung nach Europa tat dem Ansehen des Tanzes gut. In Paris wurde der Tango Anfang des 20. Jahrhunderts aus Argentinien eingeführt. Auch dort tat er sich zu Beginn etwas schwer, da er als unanständig und anzüglich gewertet wurde.
Durch die Einflüsse von anderen klassischen Standardtänzen wurde der Tango allerdings schnell an die europäischen Vorstellungen angepasst. Seitdem ist Tango ein etablierter und viel getanzter Tanz, der auf der ganzen Welt Anklang findet.
Musik
Wie bei vielen anderen Tänzen, gibt es auch beim Tango eine gleichnamige Musikrichtung, zu der getanzt wird. Ursprünglich wurde diese Musik ausschließlich mit einer Violine, Gitarre und Flöte von sogenannten Tango-Trios gespielt. Mit der Zeit hat sich die Musik aber geändert, sodass neue Instrumente und Stilrichtungen hinzugekommen sind. So gibt es heutzutage auch Formen der Tangomusik, die stark Richtung Pop oder Elektro gehen.
Tanzstile
Gerade durch die Ausbreitung nach Europa haben sich viele verschiedene Formen des Tangos entwickelt, die sich in ihrer Ausübung durchaus unterscheiden. Geprägt sind sie vor allem von den Einflüssen anderer Tänze und Kulturen, sodass man schon lange nicht mehr sagen kann, dass Tango gleich Tango ist.
Tango Argentino
Der Tango Argentino ist die ursprünglichste und älteste Form des klassischen Tangos. Zudem ist es auch die bekannteste Form, wenn auch eine der betrübtesten, vor allem was die Musik betrifft.
So wird der Tango Argentino oft als ruhig, melancholisch und sanft beschrieben und viele Bewegungen laufen eher langsam ab. Der Name ist natürlich auf den argentinischen Ursprung zurückzuführen, wobei die Tänzerinnen und Tänzer den Namenszusatz in ihrem Heimatland weglassen und nur von Tango sprechen, wenn sie den Tango Argentino meinen.
International Tango
Die europäische Standardform des Tangos hat viele verschiedenen Namen. Mal spricht man vom internationalen, mal vom europäischen und manchmal vom englischen Tango. Genau wie beim Tango Argentino sprechen die Tänzerinnen und Tänzer allerdings selber meist einfach nur von Tango, wenn sie ihre Form des Tanzes meinen. Im Vergleich zum argentinischen Ursprungstanz ist diese Form des Tangos etwas schneller, lebhafter und heißblütiger.
Tango Walzer
Der Tango-Walzer wird auch Vals oder Tango-Vals genannt und ist, wie der Name schon vermuten lässt, eine Mischung aus Tango und Walzer. Dieser Tanz wird im ¾ Takt getanzt, was für den Tango ansonsten eher ungewöhnlich ist. Die Einflüsse aufseiten des Tangos sind vor allem auf den Tango Argentino zurückzuführen, wobei der Vals eine deutlich dynamischere und flottere Variante ist.
Tango Flamenco
Auch der Tango Flamenco ist ein Mix aus zwei Tänzen. Hier trifft der Tango auf den südspanischen Flamenco. Eine große Besonderheit ist dabei, dass beim Tango Flamenco vor allem alleine getanzt wird und ganz neue Bewegungsabläufe sowie Tanzhaltungen Anwendung finden. Dadurch hat der Tango Flamenco nur noch relativ wenig mit dem klassischen Tango zu tun.
Milonga
Die Milonga ist im Vergleich zu den klassischen Arten des Tangos eine deutlich schnellere Version und wird mit anderen Schrittfolgen getanzt. Mehrere klassische Tangobewegungen kommen in der Milonga gar nicht vor, da sie einfach gehalten und sogar noch vor dem Tango Argentino und all seinen Figuren, Schritten und Bewegungen entstanden ist.
Candombe
Der Candombe ist sogar noch etwas früher entstanden als die Milonga und ist damit ebenfalls ein Vorfahre des Tango Argentinos. Er ist ebenfalls in Südamerika entstanden und wurde von Afro-Lateinamerikanern geprägt. Im Vergleich zu der klassischen Tango-Musik mit Gitarren, Geigen und Flöten wird beim Candombe die Musik vor allem mit verschiedenen Trommeln erzeugt.
Show Tango
Der Show-Tango oder auch Bühnen-Tango ist eine Form des Tangos, die auf Bühnen vor Publikum getanzt wird. Dabei kann es sich um jegliche Stilrichtung des Tangos handeln, wobei der Show Tango oft durch eine Choreografie vorgegeben und weniger spontan ist.
Andere Formen
Diese Liste könnte man wohl noch unendlich weiterführen, da viele Stile wiederum eigene Stile haben und diese ebenfalls unterteilt werden können. Der Tango Nuevo ist beispielsweise eine Unterkategorie des Tango Argentino, genau wie der Tango Apilado, der Tango de Fantasia oder der Tango Acrobatico.
Hinzu kommt, dass es teils über fünf Namen für ein und denselben Tanzstil gibt, wodurch eine Aufzählung wahrscheinlich nie ganz komplett ist. Außerdem haben diverse Länder ihre eigene Form des Tangos, wie z. B. Uruguay oder Finnland. Dadurch sieht man allerdings erneut, wie beliebt und verbreitet der Tango auf der ganzen Welt ist.
Beschreibung des Tanzes Tango
Der Tango ist ein ruhiger und gefühlvoller Tanz, bei dem der Mann klassischerweise die Frau führt und die Tanzschritte vorgibt. Dabei umarmen sich der Tänzer (mit dem rechten Arm) und die Tänzerin (mit dem linken Arm) am oberen Rücken. Die beiden anderen Hände sind ineinander gelegt und nach schräg oben gehalten, ungefähr auf Höhe des Kinns. Die Knie der Tanzenden sind die meiste Zeit leicht eingeknickt.
Grundlegende Schritte
Im Vergleich zu vielen anderen Tänzen lassen sich die Grundschritte des Tangos nicht so gut festhalten, da beim Tanz sehr viel improvisiert und wenig vorgegeben wird. Klassischerweise startet der Mann mit einem Schritt vorwärts mit dem linken und danach dem rechten Fuß.
Dann folgt ein Schritt mit dem linken Fuß diagonal nach vorne, wobei der Fuß und der Oberkörper eine Vierteldrehung machen. Abgeschlossen wird diese Abfolge mit dem rechten Fuß, der neben den linken Fuß aufschließt. Anschließend wird diese Bewegung rückwärts durchgeführt, wobei die Frau die ganze Zeit die spiegelverkehrten Abläufe durchführt.
Weitere Schritte
Neben den beschriebenen Grundschritten gibt es noch weitere Drehungen, längere sowie kürzere Schritte und ein enges Kreuzen der Beine. All diese weiteren Schritte haben spezielle spanische Namen, wobei, ähnlich wie bei den Tanzstilen, eine komplette Auflistung aller speziellen Schritte schier unmöglich ist.
Figuren
Selbiges gilt auch für die Figuren, die im Tango getanzt werden. Diese sind wiederum bestimmte Schrittfolgen in einer vorgegebenen Reihenfolge, für die es ebenfalls jeweils einen spanischen Namen gibt.
Zu den bekanntesten Figuren zählen Ochos (Durch Schrittfolgen und Drehungen wird eine 8 auf dem Boden getanzt), Quebradas (Der Mann beugt sich mit seinem Oberkörper nach vorne über den nach hinten gelehnten Oberkörper der Frau) und Ganchos (Die Tanzpartner und -partnerinnen schwingen ein Bein um das Bein des anderen und umschließen es).
Erwähnenswertes über Tango tanzen
Der Tango ist ein unumstrittener Turniertanz, der bei Wettkämpfen auf der ganzen Welt getanzt wird. Umstrittener ist da schon die Namensherkunft. Wahrscheinlich ist jedoch, dass sich der Name auf den Tango bezieht, der ursprünglich die Versammlung von afroamerikanischen Menschen meint, bei der sie einen Tanz mit der Begleitung von Trommeln aufführen.
In seiner ursprünglichen Form stammt der Tango aus Südamerika, nämlich aus Argentinien und Uruguay. Sie wurde in Westeuropa, insbesondere in Frankreich und England, weiter entwickelt.
Es ist nicht leicht zu sagen, ob Tango schwer zu erlernen ist, denn nicht jeder Tango ist gleich. Die Grundschritte des Tangos sind jedoch leicht zu erlernen, da er ein eher ruhiger Tanz ist.
Wie bei jedem anderen Tanz auch, ist der beste Weg, Tango zu lernen, zu üben und auszuprobieren. Dazu sollten Sie einen Tango-Tanzkurs in einer Tanzschule besuchen und Sie werden schnell Fortschritte feststellen.
Der Tango Argentino ist die ursprünglichste Form des Tangos und unterscheidet sich vom internationalen Tango vor allem durch seine Grundstimmung und sein Tempo.
Klassischerweise tragen die Frauen zum Tango längere Kleider oder Schlaghosen. Die Männer tragen ebenfalls weite Hosen und sind elegant mit einem Hemd oder Anzug gekleidet. Obwohl es im Allgemeinen gilt, dass man zum Tanzen das tragen sollte, worin man sich wohlfühlt, sollte man zum Tango keine Turnschuhe tragen.
Es ist unmöglich, eine genaue Zahl zu nennen, wie viele Tangos es gibt, da viele Stile ihre eigenen Unterkategorien haben, viele Länder ihre eigenen Tangos haben und viele Tangos mehrere verschiedene Namen haben. Generell lässt sich jedoch sagen, dass es sehr viele verschiedene Tangos gibt.
Das Wort Tango beschreibt heute nur noch den gleichnamigen Tanz. In der Vergangenheit bedeutete es eine Versammlung von Afroamerikanern, bei der sie einen Tanz mit Trommelbegleitung aufführten.
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