Ballett tanzen
Ballett ist ein klassischer Bühnentanz, der alleine oder in einer Gruppe in Theatern, Opern oder auf anderen Showbühnen vorgeführt wird. Seinen Ursprung hatte das Ballett-Tanzen schon im 16. Jahrhundert an adligen Höfen in Frankreich und Italien. Daraus entstanden ist ein eher ruhiger aber technisch sehr anspruchsvoller Tanz, der in allen Altersgruppen große Beliebtheit erfährt. Ballett Choreografien erzählen immer eine Geschichte, was den Besuch einer Ballettvorstellung sehr interessant macht.
Inhaltsübersicht
Entstehungsgeschichte
Zum ersten Mal auf der Bildfläche aufgetaucht ist das Ballett, als Mitte des 16. Jahrhunderts an königlichen Höfen Tanzvorstellungen veranstaltet wurden. Tänzerinnen und Tänzer kamen damals aus Frankreich und Italien, wo auch die ersten Aufführungen stattfanden. Daraus entstand zunächst das Hofballett, welches einige Zeit später aber deutlich professionalisiert und zum Ende des 16. Jahrhunderts bei einer großen Aufführung in Paris tausenden begeisterten Menschen vorgeführt wurde. In den Jahrzehnten danach wurde der Tanz vor allem in Frankreich immer weiterentwickelt, wobei vor allem auf die klassische und kultivierte Eigenschaft des Balletts geachtet wurde. Ballett wurde immer häufiger an verschiedenen Orten aufgeführt und viele Ballettschulen wurden eröffnet.
Weltweite Verbreitung
Auch die europäischen Nachbarländer fanden schnell Gefallen am Ballett und ab dem 19. Jahrhundert wurde das Ballett in den Rest der Welt verbreitet. Vor allem Russland ist dabei zu einer Hochburg des Tanzes geworden. Auch in Amerika ist Ballett verbreitet, wobei der Tanz dort eher als Modern Dance bekannt ist, was dem Ballett aber sehr nahe kommt.
Musik
Ballett wurde und wird vor allem zu klassischer Musik getanzt. Als irgendwann spezielle Musik nur für die Tanzvorstellungen komponiert wurde, entstand die Ballettmusik. Ballettmusik kommt in den meisten Fällen ohne Gesang und ausschließlich mit Instrumenten aus, wobei auch sie immer eine Geschichte erzählt. Diese Geschichte wird durch den Tanz nochmal verstärkt und ausgedrückt. Klassischerweise wird Ballettmusik von einem ganzen Orchester gespielt, welches bei größeren Veranstaltungen auch live vor Ort sein kann.
Tanzstile
Beim Ballett unterscheidet man nicht wirklich in verschiedene Tanzstile, sondern in die Methoden und Lehren. Dort gibt es einige Unterschiede und Unterteilungen. Diese sind landestypisch und beziehen sich entweder auf eine bestimmte Methode aus einem speziellen Land, oder aber auf einen oder mehrere Lehrmeister aus diesem. Am Ende ähneln sich alle Ballett-Stile in der Ausführung sehr, sodass man als Laie keine Unterschiede in Figuren und Schritten erkennen kann. Die Unterschiede liegen nur in einigen Akzenten, wie diese Figuren ausgeführt werden und vor allem in der Art und Weise, wie das Ballett den Tänzerinnen und Tänzern beigebracht wird.
Französische Methode
Wenig überraschend bezeichnet die französische Methode die Art des Balletts, wie sie vor allem an französischen Tanzschulen gelehrt wird. Dabei ist diese Variante sehr schick und elegant. Sie ist sehr technisch und besitzt einige sehr anspruchsvolle Elemente. Besonders wichtig ist die saubere und korrekte Ausführung aller Bewegungen, auf die an französischen Ballettschulen großen Wert gelegt wird. Vor allem an der Beinarbeit und der Körperhaltung erkennt man das französische Ballett sehr genau.
Cecchetti-Methode
Bournonville Methode
Auch die Bournonville Methode ist nach einer Berühmtheit des Balletts benannt. August Bournonville war ein dänischer Ballettmeister, der dem Ballett seine dänische Note gab. Sein Stil ist stark vom französischen Stil beeinflusst und ähnelt ihm sehr. Großen Wert hat Bournonville auf ein anmutiges Auftreten der Ballerinas und Ballerinos gelegt. Ebenfalls haben die Platzierungen der Arme und Beine während des Tanzes, sowie die Harmonie der Musik eine große Bedeutung.
Königliche Akademie des Tanzes Methode
Diese Methode, benannt nach der weltweit größten Ballett-Organisation in London, wird auch die englische Variante genannt. Das Konzept dieser Ballettschule wird an vielen Tanzschulen auf der ganzen Welt verwendet, da es eine sehr anerkannte Methode ist. Neben Disziplin wird hier vor allem Freude am Ballett vermittelt und darauf geachtet, dass Ballerinas und Ballerinos altersgerecht trainiert werden. Auf der ganzen Welt tanzen knapp 250.000 Tänzerinnen und Tänzer nach dieser Lehre.
Vaganova Methode
Balanchine Methode
Die letzte der bekanntesten Ballett Methoden ist die amerikanische Balanchine-Methode. Diese wurde vom russischen Choreografen George Balanchine entwickelt, der das russische Ballett in die USA brachte. Dabei legte er großen Wert auf das Zusammenspiel des Tanzes mit der Musik. Zudem war er sehr streng und setzte gewisse Fähigkeiten bei seinen Tänzerinnen und Tänzern voraus, da er sehr genaue Vorstellungen vom Ballett hatte.
Beschreibung des Tanzes Ballett
Ballett wird einzeln oder in Gruppen getanzt. Dabei wird zunächst die Technik gelernt, woraufhin im Anschluss Choreografien umgesetzt werden, die vorher über längere Zeit einstudiert wurden. Der Tanz an sich ist sehr elegant und klassisch, wobei er sich sehr an die Musik anpasst und immer eine Geschichte erzählt. Für Figuren und Schrittfolgen sind vor allem die 5 Grundpositionen von Armen und Füßen im Ballett von Bedeutung.
Grundlegende Schritte
Die 5 Ballett Positionen für die Füße sind ganz einfach durchnummeriert. In der ersten Position berühren sich die Hacken der Füße, wobei die Zehenspitzen jeweils nach außen gerichtet sind. In der zweiten Position sind die Füße genauso ausgerichtet wie in der ersten Position, die Hacken berühren sich jedoch nicht. In der dritten Position stehen die Füße voreinander, wobei die Hacke des vorderen Fußes den hinteren Fuß seitlich berührt. Diese Stellung der Füße ist auch in der vierten Position vorzufinden, wobei sich hier die Füße wiederum nicht berühren, sondern eine Fußlänge Abstand voneinander haben. Auch in der fünften und letzten Position für die Füße stehen sie voreinander, wobei die Zehen jeweils die Hacke des anderen Fußes berühren sollten.
Die Positionen der Arme sind ebenfalls einfach durchnummeriert. In der ersten Position sind die Arme in die Hüfte gestemmt und in der zweiten Position gerade nach außen gestreckt. Für die dritte Position wird ein Arm in einem Halbkreis nach oben in die Luft gehalten, wobei der andere Arm weiterhin nach außen gestreckt bleibt. Der in einem Halbkreis nach oben gestreckte Arm bleibt auch in der vierten Position bestehen, wobei der andere Arm nun wiederum in die Hüfte gestemmt wird. In der letzten Position werden nun beide Arme halbkreisförmig nach oben gestreckt.
Weitere Schritte
Die Schritte zwischen den Figuren lassen sich ebenfalls in 5 Kategorien einordnen. Diese nennen sich Adagio, Pirouetten, Petit Allegro, mittlere Sprünge und Grand Allegro. Gerade die Schritte, die zum Grand Allegro gehören, gehören zu den bekanntesten Bewegungen im Ballett. Damit sind die größten Sprünge im Ballett gemeint. Petit Allegro sind die kleineren Sprünge und als Zwischenstufe werden die mittleren Sprünge bezeichnet.
Figuren
Einer der bekanntesten Figuren im Ballett ist wohl der sogenannte Spitzentanz, bei dem sich Ballerinas und Ballerinos auf ihre Zehenspitzen stellen. Diese Figur ist allerdings sehr schwer zu erlernen und kann gerade ungeübten Tänzerinnen und Tänzern Schmerzen bereiten. Weitere bekannte Figuren sind das Grand Jeté und das Grand Adage
Andere Bewegungen
Im Ballett gibt es enorm viele Figuren, Bewegungen, Sprünge und Schrittfolgen, die man gar nicht alle aufzählen kann. Vor allem an die anspruchsvollen Figuren sollte man sich jedoch nur in einer Tanzschule mit kompetenten Lehrerinnen und Lehrern wagen, da die Verletzungsgefahr sonst sehr groß ist.
Erwähnenswertes über das Ballett Tanzen
Auch wenn heutzutage sehr viele Frauen Ballett tanzen, wurden sie zu Beginn noch ausgeschlossen. Erst Ende des 17. Jahrhunderts durften auch Frauen bei Ballettvorstellungen mitmachen. Auch heute noch gibt es viele Debatten um die Stellung der Frau im Ballett, da viele Figuren, Bewegungen oder Schritte speziell für Frauen oder Männer vorgeschrieben sind, obwohl sie von beiden Geschlechtern ausgeführt werden könnten.
Ballett ist ein sehr klassischer Tanz, der als Bühnentanz eingestuft wird. Die Aufführungen finden daher in der Regel in Theatern, Opernhäusern oder anderen Showbühnen statt.
Um Ballett tanzen zu können, braucht man große Beweglichkeit, eine gute Grundkondition und vor allem viel Disziplin. Wenn du das alles mitbringst und auch noch motiviert bist, hast du die besten Voraussetzungen, um Ballett zu lernen.
Ja, jeder kann Ballett lernen. Vor allem das Alter ist kein Ausschlusskriterium. Allerdings sollte man flexibel, fit und motiviert sein, wenn man Ballett lernen möchte.
Ballett wird auf der ganzen Welt getanzt, obwohl seine Ursprünge in Frankreich und Italien liegen. Am besten ist es, eine Tanzschule in der Nähe zu finden, die Ballettunterricht anbietet.
Im Zeitalter von YouTube kann man sich Ballett durchaus selbst beibringen. In den meisten Fällen ist es jedoch hilfreich, eine Ballettschule zu besuchen, denn die Tanzlehrer können einem viele Tipps geben und die Gemeinschaft mit anderen Tänzern ist ebenfalls von Vorteil.
Das Wichtigste beim Ballett ist die Haltung der Tänzerinnen und Tänzer. Man muss auch sehr motiviert sein, Ballett zu lernen, sonst ist es schwierig, die manchmal sehr schwierige Technik zu erlernen.
Ein Ballettstück ist die Aufführung einer Choreografie durch ein Ballettensemble. Klassischerweise wird eine Geschichte zu Musik und Tanz erzählt, die vor einem Publikum aufgeführt wird.
Ein weiblicher Balletttänzer wird als Ballerina und ein männlicher Balletttänzer als Ballerino bezeichnet, obwohl die männliche Form selten verwendet wird. Die erste Ballerina, die die Gruppe anführt oder als Solistin auftritt, wird Primaballerina genannt.
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